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„Island ist kein Land für Zweiradfahrer“, so oder so ähnlich beginnen meist die Kapitel in Reiseführern über Radfahren in Island. Warum nur, die Frage sei erlaubt, machen sich trotzdem jedes Jahr Tausende mit dem Rad nach Island auf? Sind das alles Desinformierte? Oder sind das sogar alles Masochisten, wie ein anderer Island-Reiseführer-Autor uns Radfahrer bezeichnet? Nun sind Masochisten ja Menschen, die sich gerne mal quälen und dabei auch noch Lust verspüren.

Einen Berg hochzustrampeln bei heftigem Gegenwind mit senkrechten Regenduschen, macht vielleicht keinen Spaß, und lustig es ist auch nicht, aber danach weiß man, was man getan hat – freut sich auf sein Zelt, eine heiße Mahlzeit (meist aus der Dose) und den warmen Schlafsack. Okay, so negativ ist es natürlich auch nicht, aber viele stellen es sich so vor. Im Gegensatz zu den Autofahrern spürt man die Natur, lebt mit ihr und genau das ist es, was Radfahrer in Island zu suchen. Nicht den Kampf mit der Natur, aber die Auseinandersetzung mit Wind, Wasser und Weite. Und während die normalen Touristen in ihren klimatisierten Hightech-Jeeps hinter getönten Scheiben sitzen und wegen der Schlaglöcher ständig mit dem Kopf schütteln, ballt der Radfahrer die Faust und sagt: „Ja!“

Wie Feuer und Eis in Island, liegen Zu- und Abneigung für dieses Land oft sehr nah beieinander. Island macht süchtig, oder man lässt für immer die Finger vom Rad fahren in Island! Man trifft einige Radfahrer in Island, die über dieses Land schimpfen, die von den starken Winden, von tagelangem Regen, von Frost und Schlamm oder kilometerbreiten Flüssen überrascht worden sind. Sie hatten einfach mit falschen Vorstellungen und schlechter Ausrüstung das Abenteuer „Island per Rad“ gesucht. Doch der großen Mehrheit liest man die Faszination und Begeisterung für Island geradezu den vom Straßenstaub grau eingerahmten, glänzenden Augen ab.

Sie haben sich nicht von den Widrigkeiten abhalten lassen, die eine Insel im Nord­atlantik auszeichnet. Ein ideales Fahrradland, gemessen an mitteleuropä­ischen Maßstäben, ist Island sicherlich nicht (und wird es auch nicht werden). Nur wenige Straßen sind asphaltiert. Im zentralen Hochland erschweren neben einer holperigen Piste oft auch unbebrückte Flüsse das Vorankommen.

Ein gutes Fahrrad und eine hervorragende Ausstattung sind notwendige Voraussetzungen für eine gelungene Islandtour, aber keine Garantie. Auch in Island fährt ein superleichtes Mountainbike noch nicht von allein den Berg hinauf. Mit der richtigen Einstelllung und ein bisschen Glück beim Wetter aber wird der Radurlaub in Island zu einem unvergesslichen Erlebnis.

 

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