Route 25: Ísafjörður–Súðavík–Rauðamýri–Steingrimsfjörður[Str. 61]
Route 25: Ísafjörður – Súðavík – Rauðamýri – Steingrimsfjörður (212 km) [Str. 61]
Zunächst bleibt es ziemlich flach. Der nächste Pass ist sogar 137 km entfernt. Soweit die erfreuliche Nachricht; das Enttäuschende an den nächsten 178 km ist die Tatsache, dass man sich nur 40 km Luftlinie von Ísafjörður entfernt. Aber es tut sich was auf den Straßen der Westfjorden. Umfangreiche Straßenbaumaßnahmen werden in den kommenden Jahren die Strecke deutlich verkürzen. Allerdings nicht auf den ersten Kilometern. Also weiter auf der Strecke: Auf der anderen Fjordseite fährt man am Flugplatz Ísafjörðurs vorbei und erreicht nach 9 km die Landspitze Arnarnes. Gegenüber, am unbewohnten Snæfjallaströnd, glänzt auch im Hochsommer bis auf Meereshöhe der Altschnee. Der Grund ist der breite Ísafjarðardjúp, durch den die kalte Grönlandluft von Nordwesten ungehindert ins Landesinnere gelangen kann. Bei km 11 fährt man durch den ältesten Tunnel Islands (Baujahr 1949), der zwar mehr ein Durchbruch als ein Tunnel ist (es war ja auch der erste!), um sogleich in den Álftafjörður hineinzufahren. Am Álftafjörður liegt der Ort Súðavík (km 19), ein Fischerort mit knapp 200 Einwohnern. Súðavík stand im Januar 1995 in den Schlagzeilen, als mehrere Lawinen 26 Menschen in ihren Häuser begruben. 14 Menschen konnten lebend geborgen werden. Die Spuren werden noch für Jahrzehnte zu sehen sein. Man hat ein neues Zentrum an einer sicheren Stelle gebaut, so ist der Ort aber stark zersiedelt.
- Unterkunft: Sommerhäuser für 4-12 Pers., Nesvegi 3, 4564986, 4565986; www.sumarbygdd.is., außerdem Camping im Ort möglich (am Fluss, kostenlos, 1.6.-31.8. 8614986).
- Post: 420 Súðavík, Aðalgata 6, 4564900.
- Service: Gesundheitszentrum, 4564966; Supermarkt, tägl. 9-21 Uhr, Tankstelle, Bank.
Achtung! Die nächste Möglichkeit, Lebensmittel einzukaufen, befindet sich im 229 km entfernten Hólmavík. Auf der Strecke dorthin gibt es nur eine primitive Tankstelle mit einer Cafeteria.
Von Súðavík radelt man 10 km bis zum Fjordende und auf der anderen Seite 12 km bis zur Landspitze. Von dort hat man einen sehr guten Blick auf den Fjord, es gibt einen Picknickplatz, und die Rast tut auch gut, denn diese Möglichkeit befindet sich 116 m über dem Meer. Es geht wieder bergab. Für 5 km beträgt das Gefälle 2 bis 4 %. Meereshöhe erreicht man wieder bei km 47. Ein paar Sommerhäuser stören den Gesamtanblick von Ruhe und Einsamkeit. 1,5 km später muss man wieder für 500 Meter kräftiger in die Pedale treten. Es ist wohl der flachste Pass Island. Gerade einmal 47 Höhenmeter müssen überwunden werden, um in den nächsten Fjord (Hestfjörður) zu gelangen. Nach 500 Metern (mit 9 % Steigung) ist man oben und nach 800 Metern (mit 4 % Gefälle) wieder unten. Das Fjordende (km 58) erreicht man nach weiteren 8 km. In der geschützten Talebene wachsen ein paar Büsche.
Der Hestfjörður muss ganz umrundet werden. Nach 13 km hat man die Spitze erreicht, 13 weitere Kilometer sind notwendig, um das Ende des Skötufjörður zu erreichen. Ein paar Sommerhäuser wurden hier errichtet. Die Ostseite des Fjords ist ein wenig hügeliger. Bei km 93 ist mit 70 m ü. NN der höchste Punkt erreicht. Gleich geht es mit 12 % für 400 Meter wieder auf Meereshöhe zurück. Die Landspitze hat man bei km 106 erreicht. (Achtung: Hier wird in Zukunft eine neue Trasse gebaut werden, die dann den Fjord überquert und die Strecke deutlich abkürzt, die Straße geht dann über den Mjófjörður und die Insel Hrútey bis nahe Reykjanes heran, die Str. 633 wird dann zur Str. 61). Die Halbinsel, die umfahren werden muss, ist ein wenig breiter, so dass sich die Straße durch einige Buchten schlängelt. Von der vielen Fjordumfahrerei hat man jetzt allerdings kein Auge mehr für die vielen Buchten. Landschaftlich interessanter wird es wieder bei km 128. Es wachsen ein paar Büsche, und am Ufer eines kleinen Baches lässt sich gut zelten. Bei km 136 erreicht man Djúpmannabúð, die einzige Raststelle weit und breit. Es gibt eine Cafeteria, eine Tankstelle und einen windgeschützten Campingplatz.
- Camping & SU: Djúpmannabúð, 4564824, 1.5.-30.9., www.heydalur.is.
Mit km 141 kommt die erste Straßenkreuzung. Die Str. 633 nimmt auch noch den nächsten Fjord mit, während die Hauptstrecke danach die Berge erklimmt. Die Str. 61 steigt recht schweißtreibend über den Pass des Eyrarfjall an. Wer immer noch auf Fjorde steht, kann sich die Schweißperlen sparen und am Wasser entlang rollen. Schneller ist man dadurch aber nicht, da der Weg um den Fjord herum gute 34 km länger ist. Der Vorteil des Umweges: In Reykjanes am Ísafjörður kann man in die Sauna und ins Schwimmbad gehen.
Auf der Hauptroute erwartet einen für die kommenden 4 km eine Steigung von 12 % (laut Schild). Ich habe weniger gemessen. Meist bleibt die Steigung im einstelligen Bereich. Möglich wird dies durch fünf Kurven, die zusammen eine Serpentine bilden. Bei km 147 hat man die höchste Stelle erreicht (350 m ü. NN). Oben befindet sich eine Containerschutzhütte. Es geht auch gleich wieder bergab, 3 km mit 7 % Gefälle, dann weitere 2 km mit 12 %. Zuvor findet man einen guten Aussichtspunkt (193 m ü. NN) oberhalb des Fjordes. Die Meereshöhe ist mit km 152 wieder erreicht. Hier mündet die Str. 633 von Norden in die Hauptroute ein. Nach 3 km erreicht man eine Brücke und damit das Herz des Ísafjörður. Auf der anderen Fjordseite geht’s wieder nach Norden. Nach 2,5 km steht rechts der Straße ein kleines Badehaus. Es ist ein Privatbad und darf von Fremden benutzt werden, wenn man seinen Müll auch nach dem Bad wieder mitnimmt. Gespeist wird die kleine überdachte Betonbadewanne durch eine heiße Quelle in der Umgebung. 7 km weiter zweigt von der Str. 61 die Hochlandpiste F66 ab, über die man – wenn auch beschwerlich – nach Süden zum Breiðarfjörður gelangt.
Bei km 174 kommt man am ehemaligen Fähranleger vorbei. Somit neigt sich auch die Fjordfahrerei dem Ende entgegen. 2 km weitere Kilometer sind es noch bis zur Brücke über den Langadalsá. Die Straße zweigt nun ins Landesinnere ab, in der Nähe des Hofes Raudamýri kommt man an den Abzweig der Str. 635 (km 178). Das ist der Startpunkt für den längsten Pass in den Westfjorden. Flussaufwärts radelt man in das unbewohnte, von kleinen Seen durchzogene Gebiet der Steingrímsfjarðarheiði. Die Steigung ist sehr moderat, meist liegt sie zwischen 2 und 4 %. Nach 6 km sind immerhin fast 200 Höhenmeter bewältigt. Die nächsten 300 Meter steigen dann ein wenig steiler an (10 %), bringen aber zusätzliche 50 Meter aufs Höhenkonto. Es geht weiter bergauf. Bei km 196 zweigt die Str. 608 nach Süden ab. Unmittelbar dahinter sieht man eine alte grasbewachsene Berghütte. Bis zur Schutzhütte sind es allerdings noch 800 Meter. 1,5 km von der Hütte entfernt erreicht man die höchste Stelle des Passes (458 m ü. NN). Die Aussicht ist überragend; bei gutem Wetter reicht der Blick bis auf die vereisten Spitzen des Drangajökull. Jetzt muss man natürlich auch wieder hinunter auf Meereshöhe. Bis dahin zählt der Tacho allerdings noch weitere 15 km. Das Gefälle ist sehr unterschiedlich: 3 km mit 8 %, 1 km mit 10 % und rund 6 km mit 4 %. Meereshöhe erreicht man nach 36 km, also bei km 212 am Abzweig der Str. 643.
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