Route 24: Flókalundur–Hornatær–Þingeyri–Ísafjörður[Str. 60]
Route 24: Flókalundur – Hornatær – Þingeyri – Ísafjörður (108 km) [Str. 60]
Im Klartext heißt dies: Auf 7 km geht’s 450 Meter in die Höhe. In der Hochebene von Hornatær trifft man auf die Route 23. Die qualitativ gute Straße verläuft über die Dynjandisheiði und steigt für weitere 3 km an (6 % Steigung). Bei km 11 erreichen Sie den höchsten Punkt (500 m ü. NN). Jetzt geht’s deutlich bergab. Nach 10 % Gefälle über 3 km folgt ein nicht so steiles Stück mit 4 %. Seit der Passhöhe hat man bereits 200 Höhenmeter verloren. Doch es geht gleich wieder bergauf (km 16). Auf den nächsten 5 km gewinnt man die 200 Höhenmeter wieder zurück, die zu bewältigende Steigung liegt zwischen 4 und 7 %. Der zweithöchste Punkt (490 m ü. NN) wird an der Schutzhütte bei km 20 erreicht. Die Umgebung ist sehr steinreich. Gut rasten lässt es sich bei km 25, bis dahin betrug das Gefälle 6 bis 8 %. Der Fluss Dynjandi fällt mit viel Getöse über eine Kante. Wir befinden uns in der Dynjandisheiði. Es geht weiter bergab, 5 km mit 8 % stehen bevor. In der Nähe des Flusses Sviná bei km 29 sind es nur noch 50 Höhenmeter. Am Sviná-Wasserfall lässt es sich gut unter Birkenbüschen zelten. Den Abzweig (800 Meter lang) zum Dynjandi-Wasserfall erreicht man einen Kilometer später (Meereshöhe).
Der Dynjandi stürzt hier breitgefächert eine 100 m hohe Bergwand hinunter. Er ist sicherlich einer der schönsten Wasserfälle Islands. Neben dem großen bekannten Wasserfall befinden sich in dessen Umgebung noch zahlreiche kleinere, die auf einem Pfad vom Parkplatz aus erreichbar sind. Direkt in Sicht- und Hörweite des Dynjandi besteht die Möglichkeit zu zelten. Der Platz ist kostenlos, obwohl er mit fließendem kalten Wasser und einem WC den Standard so mancher kostenpflichtiger Campingplätze erfüllt. Allerdings muss man mit den Blicken etlicher Reisender leben, die täglich hier zum Wandern parken.
Aus der Bucht Dynjandisvogur fährt man in den Borgarfjörður hinein. Am Ende des Fjords (nach 6 km) trifft man auf die einzige Ansiedlung in dieser Region. Von einem Ort kann man nicht sprechen; man sieht ein paar Reihenhäuser, in denen die Angestellten des benachbarten Wasserkraftwerks wohnen. Das Kraftwerk kann besichtigt werden, aber auch Schautafeln erläutern das Projekt. Der Borgarfjörður ist genau genommen der nördlichste Finger des über 40 km langen Arnarfjörður, den man nun für 15 km in Richtung offenes Meer folgt. Leider verläuft die Straße nicht direkt auf Meereshöhe und gewinnt somit zwischenzeitlich 85 Höhenmeter (km 48).
Bitte beachten: Zwischen Arnarfjörður und Dýrafjörður wird ein Tunnel gebaut. Öffnungstermin stand bei Drucklegung noch nicht fest.
Am Hof Hrafnseyri bei km 51 kann man einen Kaffee trinken, sich den alten wiederaufgebauten Hof (zumindest das Wohnhaus) anschauen und gegebenenfalls an der Mini-Tankstelle auch ein wenig Sprit für den Kocher tanken. In dieser Gegend siedelte nach dem Landnahmebuch Eyri Rotpelz. Auf der Ostseite des Flusses befinden sich einige Ruinen aus dieser Zeit. Vom Hof Hfranseyri bis zur Kreuzung der Str. 60 und einer Jeeppiste sind es noch 700 Meter.
Abstecher: Die Jeeppiste kann man als Alternative zur Str. 60 benutzen. Die Straßenverbindung (die von einem Bauern mit einem Raupenfahrzeug einfach mal schnell angelegt wurde) verläuft teilweise spektakulär am Fjordufer. Teile der Piste sind nur bei Ebbe befahrbar, so dass man sich vorher über die Gezeiten und die Befahrbarkeit erkundigen sollte. Die Piste gilt unter isländischen Mountainbikern mittlerweile schon als legendär. Eine detaillierte Karte mit einer Beschreibung von weiteren Mountainbike- und Wanderwegen findet man unter www.thingeyri.is. Die Entfernung nach Þingeyri über den Track und die spätere Str. 622 beträgt rund 50 km. Der Umweg um die Berge ist also 36 km länger, als über den Pass der Str. 60 zu fahren.
Auf der Str. 60 verlässt man die Küste, die Straße steigt zunächst für 2 km mit 7 % an. Nach insgesamt 4 km leichter Steigung geht es in die Serpentinen. 3 km weisen eine Steigung von 10 % auf. Die Hochebene der Hrafnseyrarheiði erreicht man bei km 58. Die Passhöhe beträgt 552 m. An fast höchster Stelle steht eine Schutzhütte, sogleich geht es auch wieder bergab: für 3 km mit 10 %, weitere 2 km mit 8 %, und zu guter Letzt 2 km mit 3 % Gefälle. Man befindet sich jetzt bereits wieder auf etwa 50 m ü. NN. Blöderweise ist gleich wieder ein kleiner Berg zu erklimmen, der Hausberg von Þingeyri, das nördlich des Passes liegt. Mit 5 % geht’s für 1 km auf den Sandafell und dann mit 7 % für 1,5 km bergab. (km 65) ist der älteste Handelsposten dieser Region, die Einwohnerzahl ist interessanterweise seit 1925 stabil geblieben.
- Info: Fjarðargata 24, 4568304; www.thingeyri.is.
- Übernachtung: GH Vera, Hlíðargata 22, SU, 4568232; GH Við Fjörðinn, 4568172, Camping beim Schwimmbad, Du., Waschm. 4568225, 15.6.-31.8.
- Post: 470 Þingeyri, Aðalstræti 12, 45688100.
- Service: Bank, 4568119; Gesundheitszentrum, 4568122; Supermarkt (bis 18 Uhr), 4568180; Schwimmbad, Mo-Fr 8-21, Sa/So 11-16 Uhr, 4568375; Cafeteria an der Tankstelle (bis 23 Uhr).
- Transport: Bus nach Isafjörður und Flateyri, F & S Bus Service, 8931058.
Die Straße am Dýrafjörður führt nicht um den gesamten Fjord herum. Die Enge des Fjords machte es möglich, dass über ihn eine Brücke gebaut werden konnte (km 73). Trotz der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung des Bodens am Küstenstreifen soll der Fjord für seine Eiderentenkolonien bekannt sein. Eiderenten werden aufgrund ihrer gut wärmenden Daunen gejagt. Auf der anderen Seite vom Fjord geht’s wieder nach Nordwesten. Nach 10 km verlässt die Str. 60 die Küste und steigt wieder in die Berge an. Es geht 4 km rauf (mit 8 bis 10 %). Die Passhöhe (283 m) erreicht man bei km 88.
Auf asphaltierter Straße ist die Abfahrt durchaus zu genießen. Das Gefälle beträgt zwischen 8 und 10 %. Den Abzweig der Str. 627 erreicht man bei km 94. Die Hauptstraße verläuft weiter geradeaus, führt über einen Damm und eine kleine Brücke auf die andere Fjordseite. Nach 4 km zweigt die Str. 64 ab, die nach Flateyri führt (7 km entfernt).
Die Str. 60 steigt wieder leicht an. Der 610 m hohe Pass wird nicht mehr unterhalten. Schade eigentlich, denn die Aussicht war dort oben phänomenal. Nach 3 km (auf 175 m Höhe) erreicht man die Tunneleinfahrt. Es folgt eine 5,4 km lange Tunnelfahrt, wobei der Süd-Nord-Verkehr Vorfahrt hat. Die ersten 4 km bis zur unterirdischen Kreuzung mit der Str. 65 sind einspurig mit Ausweichbuchten für den Gegenverkehr. Der Tunnel ist beleuchtet, die Beleuchtung reicht aber nicht aus, um auch gesehen zu werden. Es geht zunächst noch leicht bergauf (für 2 km). Ab der Kreuzung ist die Fahrbahn dann im nördlichen Abschnitt zweispurig. Mit 2 % geht es auch leicht bergab. Den Tunnelausgang erreicht man schließlich auf einer Höhe von 131 m ü. NN. Weitere 3 km sind es von dort bis zur Kreuzung der Straßen 60/61. Um nach Ísafjörður zu gelangen, muss man sich links halten. Wer nur Lebensmittel kaufen möchte, braucht jedoch nicht in das 3 km entfernte Zentrum zu fahren, sondern stoppt direkt ein paar 100 Meter von der Kreuzung an dem kleinen Einkaufszentrum.
Ísafjörður (3000 Einw.) liegt nicht, wie vielleicht zunächst vermutet, am gleichnamigen Fjord, sondern am Skutulsfjörður, einem Seitenarm des großen Ísafjarðardjúp. Der richtige Ísafjörður ist der südlichste Seitenarm des Ísafjarðardjúp. Die Stadt selber ist zum größten Teil auf einer im Fjord liegenden Sandbank erbaut worden. Die bis zu 700 m hohen Berge, die fast direkt vom Meer aus steil emporsteigen, grenzen den Fjord von allen Seiten ein. Im Jahr 1787, als der König von Dänemark (und Island) das Handelsmonopol lockerte und die Erlaubnis zum Handeln gab, wurde Ísafjörður eines von insgesamt sechs Handels- und Industriezentren Islands. Drei Lagerhäuser aus dieser Zeit sind erhalten geblieben.
Ísafjörður ist eine schnell wachsende Stadt. Der ursprüngliche Platz reicht schon lange nicht mehr aus, so dass sich die Stadt auf jedem freien Streifen an der Westseite des Fjordes ausbreitet. Haupteinnahmequelle ist der Fischfang und die Verarbeitung.
Viel zu sehen gibt es nicht, dafür hat man nach längerer Zeit endlich wieder mal die Möglichkeit, Vorräte (für isländische und vor allem westfjordische Verhältnisse) recht preiswert aufzufüllen (Bónus Supermarkt!). Unweit der Kreuzung der Str. 60/61, also dort, wo bereits die Vorstadt von Ísafjörður beginnt, führt ein kleiner Weg in südwestlicher Richtung in das Tal Tungudalur, in dem ein großer Zeltplatz liegt. Oberhalb des Geländes befindet sich ein kleines Waldgebiet. Einen weiteren Campingplatz finden Sie innerhalb des Stadtkerns direkt an der Hauptstraße. Es ist zwar nicht mehr als die Wiese des im Sommer zum Edda-Hotel umfunktionierten Gymnasiums, doch der Platz hat aufgrund seiner Stadtnähe einige Vorteile, da die Einrichtungen des Hotels – wie Kochgelegenheiten – mitbenutzt werden dürfen.
- Info: Aðalstræti 7, am Hafen, 4565121, 4565122, Mo-Fr 8-18 Uhr, Sa/So 10-15 Uhr., 1.6.-1.9., liegt ein wenig abseits zum Hafen hin, www.vestfirdir.is bzw. www.westfjords.is
- Internet: in der Bibiliothek, Eyjartúni.
- Unterkunft: GH Áslaugar Austurvegur 7, 45643868, 4564075, This e-mail address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it ; Gamla Gistihúsið, Mánagata 5, 4564146; Litla Gishúsið, Sunstræti 43, 4741455; Hotel Isafjörður, Silfurtorg 2, 4564111
- Schlafsackunterkunft: Menntaskólann Sommerhotel, Torfnes, 4564485.
- Camping: Tungudalur (4 km vom Zentrum), Du., 4564485, 15.6.-31.8.; Menntaskólann, Du., 4564485, 22.6.-15.8.
- Gesundheit: Krankenhaus, Torfnesi, 4564500; Apotheke, Pollagata 9, 4563009.
- Post: 400 Ísafjörður, Aðalstræti 18, 4565000.
- Deutsches Konsulat: Þolgata 7, 4563005.
- Schwimmbad: Austurvegur 9, Mo-Fr 7-21, Sa/So 10-16 Uhr, 4566121.
- Museen: Westjforde Volkskunde- & Fischereimuseum, Neðstakaupstaður, 4564418 (10-17 Uhr).
- Campingausrüstung: Skipasmiðastöð Marslliusar, Suðurtanga, auch bei Hafnarbudin.
- Fahrradladen: Hafnarbuðin, Kristjánsgata, direkt am Hafen.
- Supermärkte: Bónus, am Ortseingang; Samkaup, Hafnarstræti 9-13, tägl. bis 21 Uhr geöffnet (aktuelle Zeiten unter www.samkaupurval.is); sowie im Ort Bäckereien, Buchladen.
- Außerdem im Ort: Wäscherei, Efnalaugin Albert, Pollgata 4; Bäckerei, Bank (Geldautomat).
- Flug: nach Rekyjavik mit Air Iceland, 4563000.
- Bus: nach Hólmavík, Patreksfjörður, Látrabjarg, Brjánslækur, Bjarkarlundur, Stjörnbilar, 4563518, 8936356.
- Veranstaltungen: im April Ski-Woche, das älteste Skifestival Islands, gleichzeitig Folkfestival, immer Anfang August finden in Isafjörður die Schlamm-Europameisterschaften statt, mehr unter www.myrarbolti.com.
Abstecher: Ísafjörður ist nicht das Ende der Str. 61. Man kann noch an der Küste weiter nach Norden radeln. Nach 18 km kommt man nach Bolungarvík (900 Einw.). Die Stadt ist ist besonders Anfang wegen des Seemannfestivals und im August wegen der Loveweek eine Reise wert (www.bolungarvik.is). Wen es noch weiter in einsamere Gefilde zieht, der kann auf einem Track in die nördlich gelegene Bucht von Skálavík radeln. Ein nicht gerade einfacher, aber bei gutem Wetter lohnender Ausflug.
< Prev | Next > |
---|